So geht es weiter im Umfeld des Minto

Norbert Bienen äußert sich im Rahmen der Vorstellung des gewerblichen Mietpreisspiegels zu den Auswirkungen der Minto-Eröffnung auf die Immobilienlandschaft in der Mönchengladbacher City.

Rheinische Post: So geht es weiter im Umfeld des Minto: Vorschau
Rheinische Post: So geht es weiter im Umfeld des Minto: Vorschau

Immobilienexperten gehen davon aus, dass durch das Minto die Investitionsbereitschaft der Eigentümer der umliegenden Gebäude in naher Zukunft steigen wird. Bis Ende Juni wird das Vis-à-vis abgerissen, binnen eines Jahres entsteht dann der neue City-Platz mit dem Esels-Kunstwerk. Die Abteistraße wird zu einer Parkpromenade ausgebaut. Und: Die Immobilienlandschaft der Innenstadt gerät in Bewegung.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass das neue Einkaufszentrum ein Zugpferd sein wird – und das nicht nur für Kunden. "Das Minto hat Bewegung in die Immobilienlandschaft der Innenstadt gebracht", sagte Norbert Bienen, Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Immobilienwirtschaft, jetzt angesichts der Vorstellung des Gewerblichen Mietspiegels der Industrie- und Handelskammer. Nicht nur Flächen im Center, sondern auch im Umfeld seien derzeit sehr begehrt: "Einige Geschäfte sind von der Hindenburgstraße aus ins Minto umgezogen, andere sind in die freigewordenen Ladenlokale eingezogen." Wie sich die Innenstadt entwickeln werde, zeige sich schon in naher Zukunft. "Es steht uns eine spannende Zeit bevor", sagt Bienen, der von einem Aufwärtstrend bei den Mieten in unmittelbarer Umgebung des Minto ausgeht: "Die Investitionsbereitschaft der Eigentümer der umliegenden Gebäude wird steigen."

Nach der Eröffnung des Centers richtet sich der Blick nun allerdings zunächst auf den anstehenden Abriss der Interimshalle Vis-à-vis. Laut städtebaulichem Vertrag mit Minto-Betreiber Mfi muss spätestens nach Ablauf von drei Monaten – also Ende Juni – der Abbau der Halle erfolgen. Laut Minto-Centermanagerin Jessica Queißer hängt der Abriss auch nicht davon ab, dass das Gebäude zunächst verkauft werden soll; es wird also unabhängig davon, ob es einen Nachnutzer gibt, über die Bühne gehen. Zwar äußert sich niemand öffentlich dazu, doch sicherlich hängt der konkrete Zeitpunkt nicht zuletzt damit zusammen, wann die Mayersche Buchhandlung – die anders als ursprünglich geplant nicht ins Minto, sondern ins frühere Deichmann-Ladenlokal wechselt – auszieht. Nach dem Abbruch der Halle starten dann die Bauarbeiten für den neuen Cityplatz, der ein Jahr später eröffnet werden soll. Die etwa 6000 Quadratmeter große Fläche wird nach den Entwürfen des Münchener Landschaftsarchitekten-Büros Lohrer/Hochrein gestaltet, das den dazugehörigen internationalen Wettbewerb gewonnen hatte. Zentraler Bestandteil wird die mehrteilige Bronze-Installation "7 Donkeys" (sieben Esel) von Rita McBride. Die amerikanische Künstlerin und Direktorin der Düsseldorfer Kunstakademie war als Siegerin aus dem von Mfi initiierten und finanzierten Kunstwettbewerb "Neue Nachbarschaften – Kunst für den Sonnenhausplatz" hervorgegangen. Der noch namenlose Platz, der eine Verbindung zwischen der Hindenburgstraße, den Kultureinrichtungen Musikschule, Volkshochschule, Museum Abteiberg sowie dem Hans-Jonas-Park herstellt, soll mit Außengastronomie und stufenförmigen Sitzelementen zum Verweilen einladen, bietet aber zugleich gleichberechtigten Raum für Fußgänger und Radfahrer. Terrassenanlagen, die das Gefälle auffangen, Sitz- und Baumgruppen gestalten die Fläche. Auch die Neuordnung der Randbereiche im Gebiet von Abtei- und Stepgesstraße steht in diesem Zusammenhang an. Die Pläne sehen vor, die Abteistraße als Parkpromenade durch eine Allee aus Tulpenbäumen auszubauen. Langfristig ist außerdem an der unteren Abteistraße eine Randbebauung vorgesehen.

Die notwendigen politischen Entscheidungen sollen bereits zügig fallen. Am 14. April berät der Planungs- und Bauausschuss den Satzungsbeschluss für den entsprechenden Bebauungsplan. Thema wird dann auch der Busverkehr auf der Hindenburgstraße sein. Die Verwaltung wird einen Sachstandbericht zur Untersuchung der ÖPNV-Erschließung, die mit einer Fahrgastbefragung und -zählung einherging, einschließlich möglicher Alternativen vorstellen.

Quelle: Rheinische Post, 28. März 2015.

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