Gladbach mausert sich zum Bürostandort

Die Rheinische Post konstatiert in einem aktuellen Artikel, dass sich Mönchengladbach zu einem Bürostandort mausert. Norbert Bienen bestätigt steigende Mieten für Büroflächen und einen Aufschwung am Markt für Büroimmobilien.

Rheinische Post: Gladbach mausert sich zum Bürostandort: Vorschau
Rheinische Post: Gladbach mausert sich zum Bürostandort: Vorschau

Mönchengladbach. Steigende Spitzenmieten, spekulativ errichtete Neubauten, die schnell vermietet sind: Gladbach wird immer mehr zum Schreibtisch des Niederrheins. Und: Der Trend wird sich 2015 verstärken, denn weitere Projekte stehen unmittelbar bevor.

Keine spekulativen Neubauten, kaum kurzfristig beziehbare Flächen, schon gar keine hochwertigen: Jahrelang dümpelte der Büromarkt in Mönchengladbach auf niedrigem Niveau vor sich hin. Doch das Blatt hat sich gewendet. Durch die Bank bescheinigen neue Analysen dem Bürostandort einen deutlichen Aufwärtstrend. "Der Markt für Büroflächen entwickelt sich seit Jahren kontinuierlich positiv, was sich auch auf die Preise für Büroflächen in Mönchengladbach auswirkt. Diese sind im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen", sagt etwa Norbert Bienen, Projektentwickler und Makler.

Das lässt sich mit Zahlen belegen. Der Ring Deutscher Makler Düsseldorf weist in seinem Immobilienpreisspiegel 2015 für gute Gladbacher Bürolagen einen Preisanstieg von zehn Prozent aus, von zehn auf elf Euro (Nettokaltmiete pro Quadratmeter Nutzfläche). Und das, während die Büromieten auf dem überhitzten Düsseldorfer Markt parallel gesunken sind. Das ist annähernd Ratinger Niveau (11,20), teurer ist in der Region nur Düsseldorf selbst (18 Euro). Weitaus detaillierter ist eine neue Erhebung des Instituts Bulwien Gesa, die die Wirtschaftsförderung letzte Woche erhielt. Sie weist aktuell Spitzenmieten in City-Lagen von 12,10 Euro aus – im Verlauf der letzten fünf Jahre ein Anstieg um zehn Prozent. Und der noch nicht vorgestellte Gewerbliche Mietspiegel der IHK dürfte nach RP-Informationen sogar in Richtung 13 Euro (Zentrumslagen) weisen, noch markanter dürfte der Anstieg bei Stadtrandlagen mit hohem Standard ausfallen, der in Richtung 12,50 Euro gehen könnte.

"Wir können die positive Tendenz absolut bestätigen", sagt David Bongartz von der WFMG. Sicherlich hänge dies nicht zuletzt mit den günstigen Finanzierungsbedingungen zusammen. "Aber die Erfahrung der jüngeren Vergangenheit zeigt auch: Wenn in der Stadt spekulativ gebaut wird, sind die Flächen auch schnell vermietet", sagt Bongartz – ein Beispiel sei Ricoh im Nordpark. Bienen bestätigt das. "Projektentwickler und Bauherren haben sich auf die Entwicklung in Mönchengladbach eingestellt. Momentan befinden sich einige Bürogebäude in der Bauphase, wobei vor Baubeginn noch freie Büroflächen verfügbar waren", sagt er. Und: "Wir sind zuversichtlich, dass wir bei Fertigstellung der Neubauten eine Vollvermietung vorweisen können. Beispiele hierfür sind Bürogebäude im Nordpark und auf dem Gelände der ehemaligen Druckerei Kühlen an der Neuhofstraße."

Selbstverständlich sind nicht nur die Spitzenmieten wichtige Indikatoren für die Marktentwicklung, auch die Gesamtflächen und die Leerstandsquote zählen dazu. Auf 1,104 Millionen Quadratmeter Bürofläche kommt der Bulwien-Gesa-Bericht für 2014 – im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2014 kamen jährlich 7440 Quadratmeter neu dazu. Mit den im Bau befindlichen Neubauten (wie Santander im Nordpark) und in Kürze anstehenden Projekten (wie das spekulativ entstehende Haus gegenüber der Gladbacher Bank an der Steinmetzstraße, auch die Roermonder Höfe werden einen Büroflächenanteil haben) werden diese Zahlen weiter signifikant ansteigen. Ganz zu schweigen von dem in einigen Jahren neu zu entwickelnden Bürostandort City Ost. Die Leerstandsquote bleibt laut Bulwien-Gesa seit Jahren konstant bei 5,7 Prozent. "Da tut sich nicht viel – auch das zeigt, dass neue Flächen schnell Abnehmer finden", sagt Bongartz.

Quelle: Rheinische Post, 09. Februar 2015.

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